WAA WACKERSDORF (ongoing work)
1985 sollte im bayrischen Wackersdorf mit der Errichtung einer Wiederaufbereitungsanlage für Atommüll begonnen werden. Nach mehreren, gescheiterten Versuchen an unterschiedlichen Standorten in der gesamten Bundesrepublik bliebt nur noch die Oberpfalz als letzter möglicher. Die Region war zur damaligen Zeit geprägt von hoher Arbeitslosigkeit. Die moderne Technologie kam mit dem Versprechen viele, gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen. Nach bekannt werden der Risiken und Auswirkungen auf die nähere Umgebung bildete sich Widerstand quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Selbst die Regionalpolitik stemmte sich, trotz der wirtschaftlichen Aspekte, gegen das Projekt. Für den damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß waren Einwände gegen die WAA „Das Werk des Teufels“. Den friedlichen Protesten wurde schnell mit einem harten vorgehen der Polizei begegnet. Die Ablehnung des Projektes wuchs. Kirchenvertreter begannen sich den Protesten anzuschließen. Für die erzkatholische Bevölkerung stieg damit die Legitimation des Widerstandes. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen. Radikale Gruppen von aussen mischten sich unter die Protestierenden. Eine Spirale der Gewalt entwickelte sich, die in den Pfingstprotesten ihren Höhepunkt fand. Die Menschen, die damals beteiligt waren, beschäftigt dieser Protest bist heute. Zwar wurde der Bau nie Umgesetzt, was einen riesigen Erfolg für die Initiativen darstellte, allerdings hat er die Menschen, Politik und die Region bis heute stark verändert und geprägt. Ich möchte mit dem Zusammenspiel aus Archivmaterial und aktuellen Fotografien zeigen, was damals passiert ist. Mit welcher Gewalt dieses umstrittene Projekt in eine Region getrieben werden sollte die das alles gar nicht wollte und zum Prügelknaben einer gesamtgesellschaftlichen Debatte um die Atomkraft wurde. Was hat es mit der Region und den Menschen dort gemacht? Wie hat sich deren Welt- und Selbstbild verändert? Was bleibt bis heute? Dazu dokumentiere ich die Spuren des Widerstandes die noch heute sichtbar sind, führe Interviews und portraitiere die Menschen die an den Protesten beteiligt waren und bis heute nicht loslassen können und möchte dabei verstehen wie dieses Projekt die Oberpfalz verändert hat. 
Neretva
Die Neretva entspringt nahe der montenegrischen Grenze und fließt 203 km lang weitgehend ungestört durch Bosnien Herzegowina, bis sie schließlich in Kroatien in die Adria mündet. Bosnien nutzt bisher nur ein drittel seiner Kapazitäten, die es aus Wasserkraft gewinnen könnte. Das lockt Investoren für erneuerbare Energien in das Land. Das chinesische Bauunternehmen Sinohydro hat deshalb begonnen, in Ulog, einem 20 Seelen Dorf ca. 2 Autostunden südlich von Sarajevo, ein Wasserkraft- werk zu bauen. Seit drei Jahren werden hier am Fluss Bäume gefällt und ein Staudamm errichtet. Dies hinterlässt eine Schneiße der Verwüstung in dieser sonst unberührten Natur. Experten sehen in dem grünen Image dieser Energiegewinnung eine Farce: Zwar ist die Produktion des erzeugten Stroms CO2 neutral, jedoch wird dadurch fundamental in ein sonst intaktes Ökosystem eingegriffen.
Den Anwohner:innen wird günstige Energie und schnelles Geld versprochen. Trotzdem sind die Bewohner Ulogs hier gegen das Bauprojekt. Ihnen ist ihre Natur wichtiger als vage Versprechen von Investoren. Zusammen mit Umweltschützer:innen der österreichischen NGO Riverwatch versuchen sie den weiteren Ausbau des Projektes zu verhindern. Für die Anwohner geht es um ihr Zuhause, die Wissenschaftler von Riverwatch wollen das einzigartige Ökosystem der Neretva erhalten. Sie sind hierher gekommen um Fische, Pflanzen, Vögel und Insekten in und um den Fluss zu dokumentieren und im besten Fall auf Arten zu stoßen die auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN stehen, dies würde triftige Gründe liefern um den Bau von weiteren Wasserkraft- werken am Neretva zu stoppen.
B3 B6 B65
Der Südschnellweg bündelt die drei Bundesstraßen B3, B6 und B65 und ist damit eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt und Teil des Fernstraßennetzes das die Innenstadt Hannovers umgibt. Der Teilabschnitt zwischen Landwehrkreisel und Seelhorster Kreuz entspricht laut Aussage der zuständigen Behörde nicht mehr den aktuellen Regelwerken, auch die Brücken im betroffenen Bereich weißen nicht mehr die erforderlichen Tragfähigkeiten auf und müssen erneuert werden.
Im Zuge dessen soll die Fahrbahnbreite von dem momentan 14m auf fast 26m erweitert werden um das erwartete Verkehrsaufkommen für 2030 besser aufnehmen zu können.
Für diesen Ausbau sollen ca. 13 Hektar Wald im Landschaftsschutzgebiet „Obere Leine“ gerodet werden. Als eines der wichtigsten Naherholungsgebiete im Stadtbereich Hannovers verliert dieses Gebiet damit über den Zeitraum des Ausbau und auch darüber hinaus an Attraktivität. Damit gilt der Ausbau des Südschnellwegs als eines der umstrittensten Verkehrsprojekte der Region und ruft ein breites Bündnis aus 18 Verkehrs-, Natur-, und Klimaschutzbewegungen auf den Plan um sich gegen den Ausbau einzusetzen. Die Gruppen bezweifeln, dass ein Straßenausbau der unbedingt erforderlichen Verkehrswende zuträglich ist.